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Bud, der Chauffeur (Marlon Brando) ist der Frontmann einer organisierten Entführer-Bande. Auf einem französischen Flughafen entführen sie die Tochter (Pamela Franklin) eines prominenten Mannes und halten sie in einem gemieteten Haus an der dünn besiedelten Küste fest. Ein komplizierter Geiselgeldtausch wird arrangiert, doch die bunt zusammengewürfelte Bande, die Wally (Jess Hahn) zusammengebracht hat, findet nicht als Einheit zusammen. Wallys Schwester Vi (Rita Moreno) ist Buds Freundin; Ihre professionelle Einstellung verschwindet und sie greift zu Kokain und verpasst einen wichtigen Termin. Bud hat Schwierigkeiten, Vi unter Kontrolle zu halten, aber sie ist nichts im Vergleich zu der anderen angeheuerten Mitarbeiterin der Gang. Der ruhige und gelassene Leer (Richard Boone) ist in Wirklichkeit ein verräterischer Psychopath. Anstatt das verängstigte Entführungsopfer zu beschützen, plant er, sie zu foltern, seine Mitarbeiter zu ermorden und das Geld für sich zu behalten. AM ABEND DES FOLGENDEN TAGES hätte durchaus von Jean-Pierre Melville inszeniert werden können, denn seine klassischen Gangsterfilme betonen Minimalismus und Atmosphäre auf die gleiche Art und Weise, wie beide vor der entscheidenden Auflösung zum Einsatz kommen. Dies ist im Wesentlichen die Formel hinter der ‘Coolness‘, die Melvilles Filme einzigartig macht. Die Schießerei am Strand und Brandos Auftritt reichen aus, um AM ABEND DES FOLGENDEN TAGES als Kultfilm zu bezeichnen. Willy Kurant beleuchtet die gesamte Sequenz so, als wäre sie für einen klassischen amerikanischen Western gedacht und nicht für einen zeitgenössischen Gangsterfilm über eine perfekte Entführung, die furchtbar schief gelaufen ist. Wenn Hubert Cornfield eine Franzose gewesen wäre, würde sein Film AM ABEND DES FOLGENDEN TAGES jetzt als Genre-Meisterwerk gelten. Er ist so stilvoll wie einige der Kriminalfilme von Jean-Pierre Melville und Louis Malle, vielleicht sogar besser als einige von ihnen, weshalb er einer ernsthaften kritischen Neubewertung bedarf.
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