Walker, T-Bone - Every Day I Have The Blues (CD)

(ACE Records) 9 Tracks (39:50) -  Als Produzent Bob Thiele 1969 Flying Dutchman Records gründete, führte er zwei weitere Imprints ein, um seiner neuen Firma Tiefe und Breite zu verleihen: Amsterdam für Pop-Material und Bluestime, um sich auf den sich entwickelnden Blues-Boom zu konzentrieren. Thiele war verantwortlich für ABCs Bluesway-Label, wo er mit vielen Vintage-Blues-Künstlern Platten aufgenommen hatte. Er eröffnete Bluestime mit Alben von drei dieser Künstler: "The Real Boss Of The Blues" von Joe Turner, "Sweet Giant Of The Blues" von Otis Spann und "Every Day I Have The Blues" von T-Bone Walker. T-Bone Walker war ein Pionier der E-Gitarre. Geboren 1910, seine ersten musikalischen Erfahrungen waren in Dallas, was dazu führte, dass er 1929 eine Platte als Oak Cliff T-Bone machte. Mitte der 30er Jahre zog er nach Los Angeles und wurde einer der ersten Meister der E-Gitarre. Seine Platten für Capitol, Rhumboogie und Black & White in den 1940er Jahren bildeten die Vorlage für Spieler wie B.B. King und sein‘Stormy Monday Blues‘ wurde zu einem viel beachteten Standard. Seine Hits trockneten Mitte der 50er Jahre aus, als der Blues als altmodisch galt, aber Walker wurde einer der ersten Spieler, der als ernsthafter Musiker angesehen wurde. "T-Bone Blues", seine 1959er LP für Atlantic, war eine der ersten, die sich an ein intellektuell weißes Publikum richtete. In den 1960er Jahren wurde er zum festen Bestandteil des Konzertkreises und machte weiterhin LPs. "Everyday I Have The Blues", hier mit zwei Live-Bonus-Live-Aufnahmen neu aufgelegt, ist eine seiner besten, aber auch eine der am wenigsten bekannten. Die von Thiele zur Verfügung gestellten Begleitmusiker ließen Walker viel Raum für Solo und Gesang. Der Titeltrack ist eine scharfe Version des Blues-Standards und‘For B.B. King‘, eine Hommage an seinen Schüler, zeigt einige erstaunliche Gitarrenkünste. Von Dean Rudland