Various - Cha Cha Au Harem Orientica - France 1960-1964 (LP)

(Born Bad Records) 17 tracks Die Kompilation Loukoum - Cha Cha au Harem bietet eine zärtliche Vision des gallischen Frankreichs vor der sexuellen Revolution. Sie enthält alle Klischees über exotische Länder: kulinarische Spezialitäten (Couscous, türkischer Kaffee, Baklava usw.), sinnliche orientalische Tänze, übertriebene Akzente, bezaubernde Gesänge, die von europäischen Instrumenten auf ungarischen Moll-Tonleitern vorgetragen und von Perkussion unbekannter Herkunft begleitet werden. Abgesehen davon, dass es sich um eine einfache Postkarte handelt, verkörpert diese Musik eine Form von Unschuld und Naivität, beides rührende Elemente, die in diesen zynischen und verurteilenden Zeiten zugänglich sind. Die eingängigen und geschmackvoll arrangierten Melodien dieses Genres besitzen einen herrlich altmodischen Charme. Bob Azzam, ein ägyptischer Sänger libanesischer Herkunft, machte es 1960 mit Mustapha und Fais-moi du Couscous, Chérie (Mach mir Couscous, Liebling) populär. Der Musiker, der seine Karriere Ende der fünfziger Jahre in Italien begonnen hatte, wurde in Frankreich dank dieser beiden Lieder richtig berühmt. Es folgten etwa zwanzig LPs, die nicht alle so erfolgreich waren, was vielleicht daran lag, dass er in Bezug auf Qualität und Produktivität nicht immer souverän war. Léo Clarens, der in Frankreich geborene Kalif des frankophonen orientalischen Cha-Cha-Cha, ist in dieser Zusammenstellung unter seinen verschiedenen Künstlernamen allgegenwärtig. Der 1923 als Louis Tiramani Coulpier in Marseille geborene Klarinettist gründete sein erstes Orchester zu Beginn des Zweiten Weltkriegs. Während eines Teils des Krieges in Algier gestrandet, wurde er schließlich zum Dirigenten der 2. gepanzerten Division befördert! Nach der Befreiung von Paris ging er auf der Suche nach Arbeit in die Hauptstadt. Dort nimmt er seine ersten Schallplatten auf (Coverversionen amerikanischer Standards