Vita, Helen - Freche Chansons (3-CD Deluxe Box Set)
3-CD Box (LP-Format) mit 76-seitigem Buch, 60 Einzeltitel. Spieldauer ca. 181 Minuten. Frech, frecher, am frechsten, am allerfrechsten – was Helen Vita in den Sechzigerjahren mit einer ganzen Schallplattenserie präsentierte, ließ die braven Bundesbürger an der guten alten Volksweisheit zweifeln, wonach sich der deutsche Gutmensch vor allem bei lauthals praktiziertem Singsang gut aufgehoben und zu Hause fühlen darf: ‘Wo man singt, da lass dich ruhig nieder, böse Menschen haben keine Lieder‘. Und nun dies. Da sang eine deutsche Diseuse alt-französische Lieder mit zeitlos-erotischem Inhalt, gab eindeutig Zweideutigkeiten von sich und machte klar, was Männlein wie Weiblein, das bunte Völkchen aus Edelleuten und Bettlern, Grafen und Pfaffen, Gaukler und Jungfern, Hofschranzen und Huren, Ehrenwertes wie Lumpenpack, schon um das Jahr 1500 herum auf die Brücke von Avignon getrieben hatte: weil es sich dort – ‘sur le pont d‘Avignon‘ – so genüsslich treiben ließ. Und dass jeder mit jedem, bei Wind und Wetter. Das war neu und ist doch lange her. Da trällerte eine blondbeschopfte Schauspielerin lasziv-naiv von der Liebe Lust und Leid, interpretierte lustvoll volksliedhafte Chansons, die von fröhlichem Laster und amourösem Know-how kündeten und durchblicken ließen, man werde – erst einmal auf den Geschmack gekommen – von dem Dingda, dieser schönsten Nebensache der Welt, nie genug kriegen. Da wurde dem Klapperstorch der Kampf angesagt. Das klang nach einer brachialen Absage an die deutsche Leitkultur, schlimmer noch: Das roch nach Kulturrevolution! Der deutsche Spiesser sass derweil, wie so oft schon, auf dem guten Sofa und nahm übel, murrte, maulte und gab sich empört. Dann kamen ihm die professionellen Übelnehmer im Lande zu Hilfe, finster blickende Staatsanwälte und behördliche Sittenwächter gerieten aus dem Häuschen, wetterten von einer ‘Gefährdung des Abendlandes‘ und setzten einige der Platten auf den Index, die nun nur noch mit dem Aufdruck ‘Für Jugendliche verboten!‘ unterm Ladentisch zu haben waren. Das brachte der ohnehin hitverdächtigen LP-Edition den Durchbruch: Die Läden wurden gestürmt. Und Helen Vita sorgte für Nachschub: Zum Chanson erotique gesellten sich nun auch die ‘bawdy songs‘ englischsprachiger Troubadoure. Und die Plattenspieler liefen hierzulande heiß in jenen Tagen. Der Fall beschäftigte bald die deutsche Gerichtsbarkeit. Die galant-lasterhaften Chansons wurden zu verbotenen Liedern erklärt, es hagelte Strafbefehle, Urteile wurden verkündet und wieder aufgehoben, Prozesse neu aufgerollt. Über Jahre gab es ein juristisches Hickhack ohne Ende um diesen musikalischen Schweinkram, der immerhin ahnen ließ, warum die Menschheit seit Adam und Eva nicht ausgestorben ist.
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