Obwohl er 1963 gleich mit zwei Titeln in den deutschen Verkaufscharts vertreten ist, hängt Rainer Bertram seine Karriere als Schlagerstar 1964 kurzerhand an den Nagel. "Ich habe das Singen nie so richtig ernstgenommen", meint er dazu, “denn eigentlich war ich ja Schauspieler. Und schon damals wollte ich unbedingt Regie führen. Das war mir wichtiger." Zum Schlager kommt der am 19.Dezember 1932 in München geborene Rainer Bertram eher zufällig. Sein Vater ist Kunsthistoriker und Architekt, die Mutter klassische Sängerin. Bereits im Vorschulalter erhält er Klavierunterricht und gibt später bei Schulkonzerten Kostproben seines musikalischen Könnens. "Wir wohnten damals am Nikolausplatz in Schwabing und bei uns zuhause ging eine illustre Künstlerschar ein und aus: Maler, Schriftsteller, Opernstars. Auch viele Schauspieler waren darunter. Dadurch fing ich an, mich für das Theater zu interessieren." Doch da er nach dem Willen seiner Eltern Architekt werden soll, besucht er zunächst weiterhin das Maximiliangymnasium. Nach der mittleren Reife und einem Praktikum als Maurer beginnt er ein Studium an der Staatsbauschule in München. Doch schon nach drei Semestern wechselt er zur Schauspielschule, wo er 1953 seine Prüfung ablegt. Anschließend debütiert er am Münchener Residenz-Theater als Page in der ‘Heiligen Johanna’ von Bernard Shaw. Er spielt am Hamburger Schauspielhaus, an den Münchener Kammerspielen und unternimmt zeitweilig auch Abstecher zum Kabarett. 1957 schafft er den Sprung ins Filmgeschäft. ‘Liebe, wie die Frau sie wünscht‘ und ‘Wetterleuchten um Maria‘ lauten die vielsagenden Titel jener Werke, in denen er mitwirkt, und an die er heute mit einem eher nachsichtigen Lächeln zurückdenkt. Nebenbei singt er für das Kaufhaus-Label ‘Tempo‘ bekannte Erfolgsschlager populärer Stars nach. Hits von Peter Kraus, Ted Herold, Tommy Kent, Vico Torriani u.a. Die Produktion der Aufnahmen leitet ein damals noch weitgehend unbekannter junger Mann namens Christian Bruhn. Auf Empfehlung von Fred Bertelmann macht Rainer Bertram 1959 für Radio Luxemburg Demo-Aufnahmen für die Rundfunk-Ausscheidung des 1. Deutschen Schlagerfestivals und erreicht prompt mit mehreren Titeln das Finale. Dieses findet in Wiesbaden statt und da er in München Abend für Abend in einer Hollaender-Revue auf der Bühne steht, sehen sich die Luxemburger gezwungen, die Vorstellung für einen Abend zu kaufen, um ihm so die Teilnahme am Wettbewerb zu ermöglichen. Seine Auftritte zusammen mit den Perrys werden vom Publikum in der Rhein-Main-Halle begeistert beklatscht. Den Sieg holen sich Will Brandes & Ruth Fischer, doch als eigentliche Entdeckung des Festivals wird Rainer Bertram gefeiert, der mit Blacky Jones den zweiten und mit Jenny -Jo den dritten Platz belegt. Er selbst ist von seinem Erfolg am meisten überrascht. "Mit seiner angenehmen Stimme und seinem charmanten Wesen wird es ihm sicher nicht schwerfallen, bald ein leuchtender Stern am Schlagerhimmel zu werden", schreibt später die Presse. Natürlich wird er nun von Schallplattengesellschaften und Produzenten umworben. Man bietet ihm Verträge, macht ihm lukrative Angebote. "Aus lauter Unbekümmertheit und weil ich mich mit solchen Sachen nicht auskannte, habe ich gleichzeitig bei mehreren Firmen unterschrieben, so daß die Angelegenheit hinterher von Rechtsanwälten geklärt werden mußte." Seine beiden Siegertitel werden noch bei ‘Tempo‘ veröffentlicht und haben schon allein deshalb am Markt kaum Chancen. Die Electrola bringt die Songs mit ihrem Interpreten Teddy Palmer heraus, der sich damit in den Bestsellerlisten plazieren kann. Rainer Bertram macht Anfang 1960 seine ersten Plattenproduktionen bei der Metronome. Dann steht er in dem Filmschwank ‘Pension Schöller‘ neben einer ganzen Riege bekannter Komiker wie Theo Lingen, Rudolf Vogel, Boy Gobert und Ursula Herking wieder vor der Filmkamera. Diesmal singt er im Film allerdings keine eigene Plattentitel sondern die Rock ‘n‘ Roll-Nummer Sie hatte grüne Augen, rote Haare, die in einer Version mit Bert Berger in den Handel kommt. Noch im selben Jahr wechselt der aufstrebende Newcomer zur Polydor , wo er zunächst von Werner Cypris betreut wird und mit einer Coverversion von Brian Hylands Itsy Bitsy Teenie Weenie Yellow Polka Dot Bikini an den Start geht. Doch auch Caterina Valente bringt zusammen mit ihrem Bruder Silvio Francesco diesen Titel auf den Markt und zwar schon ein paar Wochen früher. Ihre Fassung landet bald auf Platz 1 und entwickelt sich zum Sommerschlager des Jahres 1960. "Natürlich ärgert man sich ein bisschen, wenn andere mit dem gleichen Lied erfolgreicher sind, aber meine Plattenumsätze waren trotz der Konkurrenz noch recht passabel." Obendrein erhält er die Gelegenheit, den Song in dem Musikfilm ‘O Sole Mio‘ zu präsentieren, der sich ebenfalls als Kassenschlager erweist. Seine Theaterkarriere stellt der frischgebackene Schlagertroubadour vorübergehend zurück. Die Erfolge als Sänger, der Ruhm, das Geld - all das sind Verlocku...
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