LADI GEISLER: MINOR SWING "Ladi Geisler an der Gitarre" ‑ das war in den 50er und 60er Jahren ein Lichtblick, als man Jazz im Radio (wie heute wieder) bestenfalls zur späten Nacht erwischen konnte. Sein Name in den Rundfunkzeitschriften, aufgeführt in den früher gesendeten Tanzmusikprogrammen des NWDR (Nordwestdeutscher Rundfunk) ‑ später NDR ‑ war Garant für den, der nach jazzigen Tönen suchte. Da war man sicher, auch in Walzern und Tangos, wenn auch keine swingenden Soli, so doch wenigstens den unverwechselbaren Klang seiner Gitarre aufspüren zu können, einem Musiker lauschen zu können, der "zu uns und gar nicht dorthin gehörte" und der eindeutig internationales Können zeigte. Und die Entdeckungen waren dann die Rosinen im Sauerteig: Ladi Geislers Saitenklänge im Unterhaltungsorchester und in den Tanzmusik‑Combos erfreuten und versöhnten den Fan, und sie brannten sich fest im Gedächtnis, entwickelten sich zu dankbaren Erinnerungen weit über diese Zeit hinaus. Und so kann er heute, wo er nicht mehr eingebunden ist in den von anderen bestimmten Broterwerb, auf eine große Anhängerschaft rechnen. Sie kommt zu seinen Auftritten in Hamburger Jazzclubs und zu Konzerten mit den Ladi Geisler Combos in unterschiedlichen Besetzungen. Und ‑ auch das ein Ergebnis seiner Popularität aus den Rundfunk‑ und Tanzmusikjahren ‑ es kommen nicht nur die Jazzfans, sondern auch die Freunde der Tanz und qualitativ guten Unterhaltungsmusik, die den Virtuosen, den ‘Mister Guitar’ bewundern, der sie in Sendungen wie ‘Wir spielen ‑ bitte tanzen sie’ mit Delicado, Happy Guitar, Linda Muchacha, Amorada oder mit seinem Hit Wheels begeistert hatte. Ladi Geisler, mit vollem Namen Miloslav Ladislav Geisler, geboren am 27. November 1927 in Prag, bekam als Kind Geigenunterricht und hatte in der Kriegsgefangenschaft in Dänemark seine Liebe zur Gitarre entdeckt und dort auch den Akkordeonisten und Orchesterleiter Horst Wende kennengelernt. Sein erstes Engagement bestritt Ladi allerdings als ... Trompeter. Mit Wende kam er nach dem Krieg nach Hamburg, und ‘Horst Wende, Akkordeon mit seiner kleinen Tanzbesetzung’, ‘Horst Wende und das Poly-Sextett’ wurden mit Ladi Geisler in der Hansestadt durch Auftritte im Crusader‑Club (später Dreyer‘s Ahoi) oder in der Tarantella, durch den Rundfunk in Nord‑ und Westdeutschland, sowie durch Schallplatten in ganz Deutschland schnell zu einem Begriff. "Anfang der 50er Jahre hatte ich das Gefühl, daß ich hier in Hamburg wohl so alles erreicht hatte, was zu erreichen war. Und ich wollte unbedingt etwas dazu lernen, wieder etwas mehr von der großen, weiten Welt mitbekommen. Von Fud Candrix, dem belgischen Bandleader, mit dem ich oft in Hamburg zusammen spielte, hatte ich eine Empfehlung an Charles Delaunay, den französischen Jazzpapst und Chef vom Hot Club de France, bekommen. Paris war ohnehin mein Wunschziel als Kultur‑ und Musikmetropole Europas und als Ort, in dem Django Reinhardt zuhause war. Ihn, den großartigen Gitarristen, wollte ich unbedingt kennenlernen. Leider kam ich zu spät ‑ eine Woche zuvor war er verstorben." Doch weiß er auch von lustigen Erlebnissen zu berichten: "Sobald sich irgendwo die Gelegenheit bot und interessante Musiker in Hamburg waren, bin ich eingestiegen. So auch, als Atilla Zoller kam und hier in einem Jazz‑Lokal spielte. Der bat mich eines Tages ‘Kannst du mal eine Weile für mich spielen, ein paar Stücke nur. Ich muß mal eben weg zu Michael Naura, der hat heute Geburtstag. Ich bin sofort wieder zurück, wenn du mir dein Auto leihst.‘ Ich sagte: ‘Okay, hier hast du die Schlüssel, aber komm schnell wieder, ich muß morgen früh ins Studio‘. Und Atilla blieb weg, ich mußte die ganze Nacht für ihn spielen, ich glaube bis um drei Uhr. Da kam er fröhlich lachend an und sagte ‘Ach du, es hat ein bißchen länger gedauert‘ ‑ und ich hatte schon kalte Füße bekommen und mir ausgemalt, was ihm Schreckliches mit meinem Auto passiert sei." 1955 machte Ladi Geisler einen nicht vorgesehenen Sprung zum NWDR/NDR und wurde als festangestellter Musiker für die Orchester an diesem Sender ‑ Alfred Hause, Günther Fuhlisch, Franz Thon, Kurt Wege und Harry Hermann (d.i. Harry Hermann Spitz, der 1948 den Begriff ‘Schnulze’ erfand) ‑ zum unentbehrlichen Solisten. Ladi Geisler machte darüberhinaus auch unzählige Schallplatten unter eigenem Namen sowie mit Evelyn Künneke, Michael Jary, Helmut Zacharias, Fritz Schulz‑Reichel, Rudi Schuricke, Bully Buhlan, Margot Eskens, Rita Paul, Alexandra, Heidi Brühl, Hildegard Knef, Wencke Myhre, Friedel Hensch & den Cypries, Peter Beil und mit Freddy Quinn, mit dem er schon unmittelbar nach seinem Start in der ‘Washington Bar’ aufgetreten war. Ab Ende der 50er Jahre sah man den exzellenten Gitarristen im Orchester von Bert Kaempfert ‑ der die Aufnahmen prägende Sound wurde zu einem entscheidenden Maß von Ladi Geisler mitbestimmt: er erfand und spielte dort den unverwechselbaren und mit dem Kaempfert-Klang unlösbar verbundenen ‘Knackbaß’ und schuf somit den ...
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