Die adjektivische Passiversatzform ›unverständlich‹ ist transformierbar in den Ausdruck ›kann nicht verstanden werden‹. Das Modalverb ›können‹ hat typischerweise drei Funktionen: Kompetenz, Möglichkeit, Erlaubnis. An jeder schriftlichen Kommunikation sind (sehr einfach ausgedrückt) mindestens drei Momente beteiligt: ein Produzent, Zeichen, ein Rezipient. Wenn ein Zeichen, ein Wort, ein Satz, ein Text als ›unverständlich‹ bewertet wird, ist fragbar: Warum? ‘Die Fragmente von Friedrich Schlegel sind unverständlich.‘ Mögliche Gründe: (1) Der Autor hat nicht die Kompetenz, sich verständlich mitzuteilen. (2) Der Rezipient hat nicht die Kompetenz, den Autor zu verstehen. (3) Autor und Rezipient verwenden das Verb ›verstehen‹ unterschiedlich. (4) Jemand will jemanden nicht verstehen. (5) Jemand will nicht verstanden werden. Friedrich Schlegel, jener Frühromantiker, dessen schriftlichen Äußerungen es an Verständlichkeit mangelt (so wirkmächtiger Zeitgenossen Urteil), führt den Leser im Aufsatz ›Ueber die Unverständlichkeit‹ vor die Entscheidungsfrage, ob denn die Unverständlichkeit etwas so durchaus Verwerfliches und Schlechtes sei (Athenäum, Bd. 2, St. 3, S. 348). Es (dies sei jedem ans Herz gelegt) geht nicht darum, dass man Extreme wie Heideggers ›Sein und Zeit‹, Wittgensteins ›Tractatus‹ oder eben ein frühromantisches Fragment schwer oder unverständlich findet. Man findet seinen Partner, seine Eltern, sein Kind, den Nachbarn, diesen oder jenen Freund, mithin sich selbst oder die ›lesbare‹ Welt beizeiten in toto unverständlich. Es ist, wie ntm meint, sprachphilosophisch-autotherapeutisch sinnvoll, sein Verständnis von ›Verstehen‹ einmal daraufhin zu prüfen, inwiefern es Unplausibles impliziert, wie etwa das Ideal vollständiger Verständlichkeit. Dass im Zuge dessen zu durchdenken ist, was es mit der (sokratischen, frühromantischen) Ironie auf sich hat, kann kaum schaden. Karl Wilhelm Friedrich Schlegel wurde am 10. März 1772 in Hannover geboren. Er starb am 12. Januar 1829 in Dresden an einem Schlaganfall.
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