Rot und Schwarz

"Rot und Schwarz" (französisch: "Le Rouge et le Noir") ist ein Roman des französischen Schriftstellers Stendhal, der erstmals 1830 veröffentlicht wurde. Die Geschichte spielt im Frankreich des 19. Jahrhunderts und folgt dem ehrgeizigen jungen Julien Sorel, der aus einfachen Verhältnissen stammt. Julien träumt davon, gesellschaftlich aufzusteigen und Reichtum sowie Macht zu erlangen. Er beginnt seine Karriere als Hauslehrer bei der wohlhabenden Familie de Rênal in Verrières. Dort entwickelt er eine heimliche Liebesbeziehung mit Madame de Rênal, die Frau seines Arbeitgebers. Als diese Affäre auffliegt, muss Julien die Stadt verlassen. Er zieht nach Besançon und tritt ins Priesterseminar ein, wo er jedoch schnell erkennt, dass auch hier Heuchelei und Korruption herrschen. Durch Beziehungen wird er Sekretär des ehrgeizigen Marquis de la Mole in Paris und verliebt sich in dessen Tochter Mathilde. Trotz ihrer unterschiedlichen sozialen Stellungen erwidert Mathilde Juliens Gefühle. Die Beziehung führt schließlich zu einer Verlobung, doch als Madame de Rênal einen kompromittierenden Brief an den Marquis schreibt, wird Juliens Vergangenheit enthüllt. In einem Anfall von Wut schießt Julien auf Madame de Rênal und wird daraufhin verhaftet. Der Roman endet tragisch: Julien wird zum Tode verurteilt und hingerichtet. "Rot und Schwarz" beleuchtet die Konflikte zwischen Leidenschaft und Ehrgeiz sowie die sozialen Spannungen der damaligen Zeit. Es ist ein kritisches Porträt der französischen Gesellschaft vor der Julirevolution von 1830.