Mario und der Zauberer

"Mario und der Zauberer" ist eine Novelle von Thomas Mann, die erstmals 1930 veröffentlicht wurde. Die Geschichte spielt in einem italienischen Badeort in den 1920er Jahren und wird aus der Perspektive eines anonymen Erzählers berichtet. Der Erzähler verbringt mit seiner Familie ihren Sommerurlaub dort, als sie Zeugen einer Aufführung des Hypnotiseurs und Zauberers Cipolla werden. Cipolla ist eine charismatische, aber auch manipulative Figur, die das Publikum mit seinen Fähigkeiten beeindruckt und gleichzeitig bedrückt. Während seiner Vorstellung nutzt er psychologische Tricks, um die Menschen zu kontrollieren und bloßzustellen. Mario, ein junger Kellner im Ort, wird schließlich von Cipolla hypnotisiert und gedemütigt. Die Novelle thematisiert Machtmissbrauch, Manipulation und die Gefahren autoritärer Kontrolle. Sie kann als Allegorie auf den aufkommenden Faschismus in Europa interpretiert werden. Thomas Mann zeigt anhand der Figur Cipolla eindringlich die zerstörerische Wirkung von totalitären Führern auf Individuen und Gesellschaften.