Der Untergang des Abendlandes: Umrisse einer Morphologie der Weltgeschichte (Beck‘sche Sondera...

"Der Untergang des Abendlandes: Umrisse einer Morphologie der Weltgeschichte" ist ein philosophisches Werk von Oswald Spengler, das erstmals in den 1910er und 1920er Jahren veröffentlicht wurde. Spengler präsentiert darin seine Theorie über den zyklischen Verlauf von Kulturen und Zivilisationen. Er argumentiert, dass jede Kultur einen Lebenszyklus durchläuft, der Geburt, Wachstum, Reife und schließlich Verfall umfasst. Spengler sieht die westliche Zivilisation – das "Abendland" – als eine Kultur in ihrer Spätphase oder ihrem "Winter", was er als unvermeidlichen Niedergang deutet. Er vergleicht die westliche Kultur mit anderen großen Kulturen der Geschichte wie der ägyptischen, indischen oder chinesischen und zieht Parallelen zwischen ihren Entwicklungsstadien. Ein zentraler Aspekt seines Werkes ist die Idee der "Kulturenmorphologie", bei der er Kulturen als organische Einheiten betrachtet, die ihre eigene innere Logik und Schicksal besitzen. Spenglers Ansatz ist deterministisch und pessimistisch; er glaubt nicht an Fortschritt im Sinne einer linearen Verbesserung der Menschheit. Das Buch hat sowohl Bewunderung als auch Kritik hervorgerufen und gilt als einflussreich in Bereichen wie Geschichtsphilosophie und Kulturkritik.