Goethe: Faust 1 und 2

"Faust" von Johann Wolfgang von Goethe ist ein zweiteiliges Drama, das zu den bedeutendsten Werken der deutschen Literatur zählt. **Faust I:** Der erste Teil des Dramas erzählt die Geschichte von Heinrich Faust, einem Gelehrten, der trotz seines Wissens unzufrieden und lebensmüde ist. Um seinem Dasein neuen Sinn zu verleihen, schließt er einen Pakt mit dem Teufel Mephistopheles: Dieser verspricht ihm grenzenlose Erkenntnis und weltliche Freuden im Austausch für seine Seele. Faust verliebt sich in das unschuldige Gretchen (Margarete) und verführt sie mit Hilfe von Mephistopheles‘ Zauberkünsten. Dies führt jedoch zu einer Tragödie: Gretchens Leben wird zerstört, ihre Mutter stirbt durch einen von Faust gegebenen Schlaftrunk, ihr Bruder Valentin wird im Duell getötet, und Gretchen selbst tötet ihr neugeborenes Kind. Am Ende wird sie wahnsinnig und landet im Kerker. **Faust II:** Im zweiten Teil begibt sich Faust auf eine Reise durch verschiedene Epochen und mythologische Szenerien. Er erlebt unter anderem den kaiserlichen Hof zur Zeit der Renaissance, wo er dank Mephistopheles‘ Magie Reichtum bringt. In der klassischen Walpurgisnacht begegnet er antiken Gestalten wie Helena von Troja, in die er sich verliebt und mit der er einen Sohn namens Euphorion hat. Der zweite Teil endet mit Fausts Streben nach immer höheren Zielen; er plant die Urbarmachung eines Küstenlandes als Vermächtnis für die Menschheit. Trotz seiner Verstrickung mit dem Teufel wird Faust am Ende gerettet: Engel tragen seine Seele in den Himmel, was symbolisch für Goethes humanistische Botschaft steht. Das Werk behandelt zentrale Themen wie den Drang nach Wissen und Erkenntnis, die Suche nach dem Sinn des Lebens sowie moralische Fragen über Verantwortung und Schuld.