Historia do Cerco de Lisboa: Romance

"Historia do Cerco de Lisboa" (deutscher Titel: "Geschichte der Belagerung von Lissabon") ist ein Roman des portugiesischen Schriftstellers José Saramago. Die Handlung dreht sich um Raimundo Silva, einen Korrektor in einem Verlag in Lissabon. Während er ein Geschichtsbuch über die Belagerung von Lissabon im Jahr 1147 korrigiert, fügt er eigenmächtig das Wort "nicht" in einen entscheidenden Satz ein, wodurch die Aussage des Textes grundlegend verändert wird: Die Kreuzritter hätten den Portugiesen nicht geholfen, die Stadt zu erobern. Diese kleine Änderung führt zu weitreichenden Konsequenzen und zwingt Raimundo dazu, seine eigene Version der Geschichte zu entwickeln. Parallel dazu entspinnt sich eine Liebesgeschichte zwischen ihm und seiner neuen Vorgesetzten Maria Sara, die ihn dazu inspiriert, seine kreative Seite zu erkunden und über alternative Geschichtsverläufe nachzudenken. Der Roman thematisiert die Macht der Sprache und des Schreibens sowie die Frage nach der Objektivität historischer Berichterstattung. Saramago vermischt Realität mit Fiktion und regt den Leser an, über die Konstruktion von Geschichte und Wahrheit nachzudenken.