Konrad Adenauer - eine Karriere

In einem schmalen Reihenhaus in der Kölner Balduinstraße wohnen die vier Kinder des Gerichtsschreibers Johann Conrad Adenauer und seiner in Heimarbeit tätigen Frau Helene in kargen Verhältnissen. Der Verfasser schildert in größter Verdichtung dieses Milieu, die fördernden und hemmenden Einflüsse von Vater und Mutter sowie die Krankheitskrisen, denen Konrad, der jüngste Sohn, ausgesetzt ist. Er beleuchtet die Rolle gesellschaftlicher Institutionen wie Schule und Universität, die Bedeutung von Mitschülern, Lehrern und studentischen Netzwerken, des Milieus der Juristen, des Tennisvereins „Pudelnass 1899“ sowie die Bedeutung von Carl Hiltys Bestseller „Glück“ für den jungen Adenauer. Der Autor klärt zudem die Rolle von Vorgesetzten wie dem Justizrat Kausen und dem angeheirateten Onkel, Oberbürgermeister Wallfraf, für Adenauers Karriere, er analysiert die Bewältigung von Herausforderungen wie Diabetes, der Pflege seiner bettlägerigen Frau und deren Tod nach ihrer dritten Schwangerschaft sowie seines schweren Autounfalls vor dem Hintergrund seines Aufstiegs in der Kölner Stadtverwaltung, als deren Höhepunkt das kühne Projekt eines Grüngürtels in seiner Heimatstadt steht. Der Verfasser stellt diese und weitere Aspekte der Potentialentfaltung, der Bewältigung von gesundheitlichen Krisen und beruflichen und familiären Herausforderungen in einem interdisziplinären Ansatz dar, reflektiert die aus den Quellen ermittelten Ereignisse mit Hilfe pädagogischer, soziologischer, psychologischer, medizinischer und historischer Fachliteratur, der Karriere- und der Managementforschung. Er sieht in den frühen Jahren die Basis für den Erfolg des späten Konrad Adenauer, der aus den ihm auferlegten Herausforderungen wächst, grundlegende Kompetenzen erwirbt und zu einem klugen Lebensstil findet. Das Ergebnis der Studie des Verfassers ist eine umfassende, neue Sicht eines ungewöhnlichen Lebens, einer ungewöhnlichen Karriere.