Der ‘edle Heide‘ - Über die Darstellung der Heiden im ersten Buch von Wolframs ‘Parzival‘
Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, Note: 1,0, Universität Mannheim, Sprache: Deutsch, Abstract: Der Parzival, das Erstlingswerk Wolframs von Eschenbach, das um die Jahre 1200 und 1210 verfasst wurde, besticht vor allem durch seine Motiv- und Stoffvielfalt. Der Autor, der im Gegensatz zu seinen dichtenden Zeitgenossen nicht die unter ihnen übliche geistliche Bildung genossen hat, hat in selbständiger Arbeit Wissensstoffe aus den verschiedensten Bereichen zusammengetragen. Er vereint Themen wie Religion, Astrologie, Literatur, Wissenschaft oder Magie in einer Fülle in diesem einen Werk, dem Parzival, die manchem Leser übertrieben erscheinen mag, lässt es dabei jedoch nicht an der nötigen ironischen Distanz fehlen, die das angeberische Auftrumpfen anderer Autoren mit Buchwissen auf hintergründige Weise entlarvt. Wolfram von Eschenbach lebte und wirkte in einer Zeit, die von Krisen politischer und religiöser Art geprägt war. Eine sich fortschreitend entwickelnde Laienbewegung, die die Abkehr von Priestern und Kirchenorganisationen als Vermittler zwischen Gott und Menschen forderte, führte dazu, dass die bestehenden Kirchenlehren zunehmend in Frage gestellt wurden. Als Folge dieser Entwicklung wurde die Haltung vieler abendländischer Feudalherren zu ihren orientalischen Standesgenossen sehr liberal und bildete die Gegenperspektive zu der kirchlichen Ansicht des verdammten Heiden. Es hatte sich nämlich vor allem während der Kreuzzüge gezeigt, dass die Bewohner des Morgenlandes keineswegs unkultivierte Ungläubige waren, sondern mächtige kulturreiche Menschen, die in ihrer Lebensweise der abendländischen weit überlegen war, die mit ihrem vorbildlichen Dasein das Bild vom ¿edlen Heiden¿ entstehen ließen. An diesem Punkt soll die vorliegende Hausarbeit anknüpfen. Die Themen Heidentum und Christentum werden von Wolfram im ersten Buch des Parzival aufgegriffen, vor allem aber das gängige, von Kirchenvätern entworfene Heidenbild des Mittelalters in Frage gestellt. Denn das Werk vertritt nicht, wie in der mittelalterlichen Literatur bis dahin üblich, das Ziel religiöser Bildung oder klerikale Interessen; vielmehr repräsentiert es den in der Zeit der feudalhöfischen Klassik zunehmenden Anspruch des weltlichen Feudaladels, sich der Welt und anderen Religionen zu öffnen. Es liegt nahe, dass Wolfram sich der These vom ¿edlen Heiden¿ nicht verschlossen hat. Wie er die Thematik verarbeitet und welches Heidenbild er selbst im Parzival entworfen hat, soll nun analysiert werden.
Die bei uns gelisteten Preise basieren auf Angaben der gelisteten Händler zum Zeitpunkt unserer Datenabfrage. Diese erfolgt einmal täglich. Von diesem Zeitpunkt bis jetzt können sich die Preise bei den einzelnen Händlern jedoch geändert haben. Bitte prüfen sie auf der Zielseite die endgültigen Preise.
Die Sortierung auf unserer Seite erfolgt nach dem besten Preis oder nach bester Relevanz für Suchbegriffe (je nach Auswahl).
Für manche Artikel bekommen wir beim Kauf über die verlinkte Seite eine Provision gezahlt. Ob es eine Provision gibt und wie hoch diese ausfällt, hat keinen Einfluß auf die Suchergebnisse oder deren Sortierung.
Unser Preisvergleich listet nicht alle Onlineshops. Möglicherweise gibt es auf anderen bei uns nicht gelisteten Shops günstigere Preise oder eine andere Auswahl an Angeboten.
Versandkosten sind in den angezeigten Preisen und der Sortierung nicht inkludiert.
* - Angaben ohne Gewähr. Preise und Versandkosten können sich zwischenzeitlich geändert haben. Bitte prüfen sie vor dem Kauf auf der jeweiligen Seite, ob die Preise sowie Versandkosten noch aktuell sind.