Die Hüterinnen des Gartens

Als die Erde unter Hitze, Hunger und Vergessen zu zerbrechen droht, flieht die Botanikerin Mira mit dem kleinen, stummen Mädchen Lea in die Wüste. Getrieben von Schuld und Hoffnungslosigkeit sucht Mira nach einem Ort, an dem noch Leben möglich ist und findet eine Oase, die aus Zeit und Erinnerung zu bestehen scheint. Dort leben Frauen, die sich selbst Hüterinnen nennen. Jede von ihnen verkörpert eine Kraft der Erde: Heilung, Wandel, Erinnerung, Stimme, Feuer, Schatten. Unter der Leitung von Eshara, der Hüterin des Wassers, bewahren sie uraltes Wissen, das jenseits von Technik und Sprache wirkt. Zunächst misstrauisch aufgenommen, wird Mira Teil einer Gemeinschaft, in der Stille und Zuhören heilige Handlungen sind. Doch in ihr tobt der Konflikt zwischen wissenschaftlicher Logik und spiritiver Erfahrung. Erst als Lea beginnt, mit den Pflanzen zu sprechen, verändert sich alles: Die Oase selbst reagiert, das Wasser fließt, die Saat keimt, doch auch die Schatten erwachen. Eine alte Macht unter der Erde, lange gebannt durch das Gleichgewicht der Hüterinnen, beginnt sich zu regen. Das, was Mira einst zerstört hat, ruft nun nach Heilung. Gemeinsam mit Eshara, Naila, Saphira und den anderen muss sie begreifen, dass Wissen ohne Demut verdorrt und Heilung ohne Schmerz nicht wächst. Als die Oase bedroht wird, offenbart sich Leas Gabe: Sie kann den Gesang der Pflanzen hören, die Stimme der Erde selbst. Durch sie erinnert sich die Natur an ihre eigene Ordnung. Am Ende muss Mira entscheiden, ob sie bleibt, um das alte Wissen zu bewahren, oder hinausgeht, um die Welt jenseits der Oase zu erneuern. Die Hüterinnen des Gartens ist eine poetische Parabel über Heilung, weibliche Kraft, Erinnerung und das Erwachen der Erde, eine literarische Allegorie auf die spirituelle Rückverbindung von Mensch und Natur.