Sie machten mich zur Sklavin

Ich drehte mich voller Schreck um. Nicht zum ersten Mal. Seit dem ich im Schutze der Nacht, die S-Bahn verlassen hatte, verfolgte mich ein banges Gefühl, das bis tief in meine Glieder zog. Immer wieder blickte in unruhig über meine Schulter, blickte auf die andere Straßenseite und konnte doch niemanden erkennen. Ich war ganz allein. Aber vielleicht machte mir auch gerade das so viel Angst. Die letzten Wochen glichen einer Irrfahrt. Einmal Hölle und zurück und irgendetwas sagte mir, dass diese Fahrt noch lange nicht zu Ende sein würde. Mit großer Unsicherheit ging ich die Straßen entlang. Immer wieder blickte ich mich erneut um, wie eine schreckhafte Furie, die gleich durchdrehen würde. Dazu hatte ich ja auch allen Grund. Immerhin waren die letzten Wochen nicht einfach nur furchtbar, sondern dermaßen schlimm, dass meine kleine Seele Kratzer, tiefe Narben bekam. Plötzlich huschte eine Katze an mir vorbei. Sie jagte eine kleine, verängstigte Maus. Fasste sie schließlich nur wenige Meter später, biss ihr in den Hals und das Regenwasser vermischte sich mit einer roten Flüssigkeit. War das eine Warnung? War ich diese Maus, die auf der Flucht vor dem Jäger war? Dabei kannte ich den Jäger nicht einmal. Ich wusste aber, was er wollte ...