Die neue Scheherazade

Elsa Asenijeff: Die neue Scheherazade. Ein Roman in Gefühlen und Gedichten Erstdruck: München, Georg Müller, 1913. Neuausgabe. Herausgegeben von Karl-Maria Guth. Berlin 2025. Der Text dieser Ausgabe wurde behutsam an die neue deutsche Rechtschreibung angepasst. Umschlaggestaltung von Thomas Schultz-Overhage. Gesetzt aus der Minion Pro, 11 pt. Henricus - Edition Deutsche Klassik GmbH ‘Die neue Scheherazade‘ ist das leidenschaftlich-poetische Zeugnis einer Frau, die zwischen innerer Hingabe und geistigem Erwachen ihren eigenen Weg sucht. In einem Geflecht aus Gefühlen, Visionen und Gedichten erzählt Elsa Asenijeff von Maria, einer modernen Scheherazade, die in einer entfremdeten Welt die Liebe zu einem Mann zum Wendepunkt ihrer Existenz macht. Doch Magnus, der Geliebte, bleibt fern und unnahbar - Projektionsfläche und Prüfung zugleich. Die Sprache des Buches ist intensiv, unmittelbar, verletzlich und aufbegehrend zugleich. Aus Marias Hingabe wächst nicht nur Schmerz, sondern auch eine neue Kraft. Ein dichterisch-kompromissloser Blick in die Seele einer Frau - zwischen Selbstverzehrung und Selbstverwirklichung. Über die Autorin: 1867 als älteste Tochter eines Eisenbahndirektors in das Wiener Großbürgertum hineingeboren, heiratet Elsa Maria Packeny nach dem Tod ihres Vaters einen elf Jahre älteren bulgarischen Diplomaten mit dem sie nach Sofia geht. In ihrem 1896 erscheinenden Erzählband ‘Ist das Liebe?‘ verarbeitet sie ihre unglückliche Ehe. Im Gedenken an ihren verstorbenen Sohn Asen wählt sie das Pseudonym Asenijeff. Nach der Scheidung studiert sie in Leipzig Philosophie und Nationalökonomie. 1898 lernt sie Max Klinger kennen und wird seine Muse und Geliebte. Als Klinger, der sie luxuriös ausgehalten hatte, sie 1916 verlässt, stellt er seine finanziellen Zuwendungen ein und sie verarmt und vereinsamt zusehends. Verwahrlost landet sie schließlich entmündigt in verschiedenen psychiatrischen Einrichtungen. Am 5. April 1941 stirbt Elsa Asenijeff an einer Lungenentzündung in einem Versorgungshaus für ‘nicht gemeingefährliche‘ Patienten.