Herman Melville wird 1819 in eine großspurige Familie hineingeboren, die jedoch nach Bankrott und Tod des Vaters in nimmerendende Bedrängnis gerät, weswegen der Sproß nur eine dürftige Schulausbildung erhält und sich früh nach eigenen Einkünften umsehen muß. Ab 1839 verbringt Melville fünf Jahre auf See und in fernen Ländern. Mit gerade einmal 20 Jahren geht er auf seine erste Fahrt als Seemann, mit 22 auf die erste Walfangfahrt, die damit endet, daß er in der Südsee vor der Gewalt an Bord desertiert. Einige Wochen lebt er unter Eingeborenen (vielleicht auch „unter Kannibalen“); läßt sich dann erneut auf einem Walfänger anheuern, desertiert ein zweites Mal, kehrt schließlich auf einem Schiff der Kriegsmarine nach Amerika zurück und heiratet in eine betuchte Familie ein. Melville ist 25 und hat in diesen fünf Jahren praktisch den gesamten Erfahrungsschatz angesammelt, den er fortan zu Literatur macht. Zunächst hat er einigen Erfolg mit Büchern über seine Abenteuer in der Südsee, doch dann kommen dieser erfolgreichen Karriere seine weitergehenden literarischen Ambitionen ins Gehege. Mittlerweile hatte er sich quer durch die Literaturgeschichte gelesen und will die Tragödienkunst Shakespeares und Goethes auf die Lebenswelt seiner Zeit übertragen. Diesen Anspruch löst er mit „Moby-Dick; oder: der Wal“ ein, dem ersten genuin amerikanischen Meisterwerk der Literatur. Als solches ist es seiner Zeit allerdings so sehr voraus, daß die Publikation Melville einen Karriereknick beschert, von dem er sich nie erholt. Die zweite Hälfte seines Lebens verdämmert er als Gescheiterter, muß sich zum bescheidenen Lebensunterhalt einen Beamtenposten suchen und schreibt nur noch sporadisch Gedichte, die er auf eigene Kosten in Kleinstauflagen drucken läßt. Der Band „Nennt mich Ishmael“ versammelt Arbeiten zur Biographie, vor allem aber zum Werk Melvilles mit dem „Moby-Dick“ im Zentrum. Friedhelm Rathjen betrachtet diesen Roman als vorweggenommenes Werk der literarischen Moderne, analysiert ihn als gebrochene Weltbewältigung im Sinne eines Joyce und eines Beckett und erläutert, warum er ihn auch als solche übersetzt hat.
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