Gölz, Marlene: Himmelfahrt

Anlässlich des Begräbnisses ihrer besten Freundin Melanie fährt Caro im Sommer in ihr Heimatdorf in der österreichischen Provinz. Sie hat vor, mit ihren zwei kleinen Söhnen ein paar Wochen bei Oma zu verbringen. Die Erinnerungen an Melanie, die sie doch nicht so gut gekannt hatte, wie sie meinte, und die Suche nach Antworten zu den Todesumständen - alle scheinen mehr zu wissen als sie - führen Caro ihr eigenes Leben, dem sie die Decke wegzieht, vor Augen. Sie trifft ihren Jugendfreund Thomas wieder und nimmt alte Fährten auf. An alles hatten sie geglaubt damals, als sie spielten, in einer Vorstadt von New York oder Seattle zu leben. Melanie wollte es als Visagistin in die Garderoben von Filmsets schaffen, mietete sich letztlich aber in einem Bauernhof ein. Caro, in der Mutterrolle gefangen, übersetzt anstatt Weltliteratur medizintechnische Handbücher. Und Thomas, der als Bootsbauer nach Irland gehen wollte, wittert in der Sargproduktion eine Zukunft. War das alles? Caro meint, da wäre noch Luft, Luft nach oben, in ihrem Leben, und zwar ziemlich viel.