Einfach war es nicht! Eignet sich dieses Resümee als eleganter Einstieg in ein literarisches Jahrbuch? In unserem Fall trifft es voll und ganz zu. Denn für die Facetten 2024 sind beinahe einhundert Texte eingereicht worden, und das Niveau so mancher Beiträge erwies sich dabei als erstaunlich hoch. Das kann keinesfalls ein Grund zur Klage sein. Denn die aktuellen Einreichungen spiegeln erfreulicherweise die Fülle und Qualität der literarischen Produktion in Linz und Oberösterreich wider. Doch soll das vorliegende Jahrbuch nicht die Dicke eines fast vergessenen Wörterbuchs umfassen. Und so sind es vierunddreißig Texte geworden, eine Auswahl, die auch heuer wieder das breite Spektrum der oberösterreichischen Gegenwartsliteratur zeigt. Bei einer Anthologie wie dieser finde ich es reizvoll, verschiedene ästhetische Positionen und Themen gegenüberzustellen und auch zu kombinieren. Corinna Antelmann entführt Sie gleich zu Beginn in den Süden und Franzobel beschließt die Facetten 2024 mit einem Romanauszug in der Kälte. Marlene Gölz erzählt von Kindheit und Freundschaft, während Andreas Renoldner von hilfsbedürftigen sehr alten Menschen erzählt. Otto Johannes Adler, Lisa Spalt und Robert Stähr etwa präsentieren neue Prosa abseits des Narrativen. In Renate Silberers „Alphabet der Augen“ folgt Regen einem „Wolkenüberschuss“; in seinem dem Dichter und Fischer Hans Eichhorn zugeeigneten Gedicht „Netze flicken“ besingt Richard Wall das Element Wasser und lässt es „aus dem kalten Maul von Wolken“ fließen. Die jüngste Autorin ist diesmal die erst neunzehnjährige Linzerin Lena Schwembacher, die mit ihrem Gedicht freimütig den Mond auf den Kopf stellt. Und wenn wir auf die jüngsten politischen Ereignisse auf unserer Erde blicken, liegt die Vermutung nahe, dass gegenwärtig nicht nur Trabanten aus ihrer gewohnten Bahn geraten. Doch kehren wir zur Literatur zurück: Was wird literarisch verhandelt, welche Themen sind den Autorinnen und Autoren wichtig. Die Texte sprechen Sehnsucht ebenso an wie (radikale) politische Tendenzen, sie zielen auf Geheimnisse, behandeln Fragen des Alterns oder Gräuel des Nationalsozialismus, um einiges zu nennen. Immer wieder begegnet uns auch Linz als Schauplatz einer Erzählung. Manche Passagen schwingen in meiner Lektüre als Herausgeberin nach und bleiben wohl auch hängen. Etwa das Bild, dass jemand Sätze hortet, oder eine Feststellung wie die, dass gemeinsames Schweigen einsam geworden war. Interessant ist für mich auch immer wieder die Frage, wie ein Text eröffnet und beendet wird. Einige Schreibende stürzen förmlich in eine Situation, andere wiederum beenden ihren Beitrag mit offenen Fragen. Auch damit kann, meine ich, Literatur das erreichen, was ein Text im besten Fall bewirkt: in den Gedanken der Lesenden weiterzuleben. (Silvana Steinbacher im Vorwort)
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