Die Legitimation der Macht in Zentralafrika: der Fall Barthélemy Boganda

Die Analyse, die wir in diesem Buch vornehmen, zielt darauf ab, die politische Realität in Zentralafrika zu untersuchen und die koloniale Situation im Zusammenhang mit dem Auftreten des Politikers Barthélémy BOGANDA zu verstehen, den wir durch sein politisches Denken und seine charismatische Persönlichkeit kennengelernt haben. Wenn ein Politiker keine Ideen oder Projekte hat, um sein Land zu führen, verweist er auf das Charisma von Barthélémy BOGANDA und macht einen Rosenkranz daraus. Selbst im 21. Jahrhundert bleiben seine Nachfolger (zivil und militärisch) bis heute die Tasse Tee oder Kaffee für viele Politiker, die es nicht schaffen, die fünf Verben des MESAN zu konjugieren, nämlich Kleiden, Wohnen, Pflegen, Ernähren und Unterrichten. Die von Barthélémy BOGANDA hinterlassenen politischen Ideale wurden in der Zentralafrikanischen Republik seit seinem tragischen Tod eher instrumentalisiert als aufgewertet. Die verschiedenen politischen Regime haben sie selektiv genutzt und dabei diejenigen bevorzugt, die einen umstandsbedingten Bezug zum politischen, sozialen und kulturellen Kontext des Augenblicks hatten, um ihre Macht zu legitimieren.