Politik, Kultur und Geschlechterfragen in den nigerianischen Kriegsromanen

Afrika beherbergt heute die meisten kriegsgeplagten Länder der Welt, und die Wurzeln des Übels sind so komplex, dass die Debatten über das Problem nicht immer dazu beitragen, die Realität zu erhellen. Die literarische Sichtweise hat dazu beigetragen, den Schleier zu lüften, der die Konflikte in Afrika nach der Unabhängigkeit bedeckt. Buchi Emecheta und Festus Iyayi haben mutig die verborgenen Tatsachen aufgedeckt, die hinter den politischen Spannungen liegen, die 1967 in Nigeria zu einem blutigen Bürgerkrieg eskalierten. Die feministische Perspektive (Emecheta) und die marxistische Darstellung des Krieges (Iyayi) weisen gleichzeitig auf die Führer nach der Unabhängigkeit und bis zu einem gewissen Grad auf den "scheidenden westlichen Kolonisator" als die einzigen Brandstifter hin. Die Arbeit ist hilfreich, da sie eine Untersuchung einer Vielzahl von Aspekten im Zusammenhang mit dem Biafra-Krieg und, im weiteren Sinne, der Kriegsdynamik sowie der internen Struktur und Funktionsweise der Staatsapparate im Afrika nach der Unabhängigkeit darstellt.