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Hier wird Marco Polo als Vagabund dargestellt, der für alle Frauen unwiderstehlich charmant ist und weit mehr daran interessiert ist, eine schöne Zeit zu haben, als die kulturelle Anthropologie Asiens zu dokumentieren. Der Hollywood-Schauspieler Calhoun, der vor allem für seine Western bekannt ist, scheint eine ausgefallene Casting-Wahl zu sein, und das ist er auch, obwohl sein Charisma letztendlich einer der Hauptreize des Films ist. Nach Reiseberichtbildern von Venedig verlagert sich die Geschichte ruckartig nach Asien, wo Polo unterwegs die fröhliche Reiseleiterin Ciu-Lin mitnimmt. Hauptsächlich dreht sich die Handlung um Polos Romanze mit Prinzessin Amurroy, der Tochter des Großkhans, deren Peking-Königreich von dem jaffarischen Mongka bedroht wird. Auf der Seite von Cuday, dem führenden Khan-treuen Freiheitskämpfer, versucht Polo, die Dinge in China in Ordnung zu bringen. „Marco Polo“ ist die Art von Film, der wegen seiner Produktionsaspekte und seiner ungewöhnlichen Kombination von Talenten viel interessanter anzusehen ist als wegen seiner Storyline. Das „Historien“-Genre war zu dieser Zeit in Italien in vollem Gange, hauptsächlich Schwert-und-Sandalen-Filme, die sich um die Prüfungen des Herkules und die Abenteuer von Maciste drehten, aber gelegentlich streckten sich ambitionierte Filmemacher dort mit (etwas) größeren Produktionen, die darauf abzielten, ein anzuspreches noch breiteres internationales Publikum anzuziehen. Marco Polo, ein unterernährtes Möchtegern-Epos, wurde wahrscheinlich von der europäischen Presse angespornt, als es um die bevorstehende Produktion von Samuel Bronstons All-Star-Epos „55 Tage in Peking“ (1963) ging. Presse: - „…Die Kostüme und Kulissen sind groß und farbenfroh, und insgesamt hat der Film einen Look, der dem Wirbel historischer Mini-Epen von 20th Century Fox und anderen in den frühesten Tagen (1953-54) von CinemaScope nicht unähnlich ist.“ - (The Digital Bits)
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