Outsiders

"Outsiders: Studies in the Sociology of Deviance" von Howard S. Becker ist ein wegweisendes Werk in der Soziologie, das sich mit dem Konzept der Devianz befasst. Becker argumentiert, dass Devianz nicht eine Eigenschaft von bestimmten Handlungen ist, sondern vielmehr das Ergebnis sozialer Prozesse, durch die bestimmte Gruppen oder Individuen als "abweichend" etikettiert werden. Das Buch untersucht, wie gesellschaftliche Normen und Regeln etabliert werden und wie diejenigen, die diese Normen brechen, als Außenseiter stigmatisiert werden. Becker verwendet Fallstudien aus verschiedenen Subkulturen, darunter Jazzmusiker und Marihuanakonsumenten, um zu zeigen, wie soziale Etikettierung funktioniert und welche Auswirkungen sie auf Individuen hat. Ein zentrales Konzept des Buches ist die "Labeling-Theorie", die besagt, dass Devianz hauptsächlich durch gesellschaftliche Reaktionen entsteht und weniger durch das Verhalten selbst. Becker betont die Rolle von Machtstrukturen bei der Definition dessen, was als abweichend gilt. Insgesamt bietet "Outsiders" eine kritische Perspektive auf soziale Normen und hebt die Bedeutung von sozialen Interaktionen und Kontexten bei der Definition von Devianz hervor.