Das Erbe der Ostforschung. Zur Rolle Göttingens in der Geschichtswissenschaft der Nachkriegszeit

"Das Erbe der Ostforschung. Zur Rolle Göttingens in der Geschichtswissenschaft der Nachkriegszeit" von Kai Arne Linnemann untersucht die Kontinuitäten und Brüche in der deutschen Ostforschung nach dem Zweiten Weltkrieg, mit einem besonderen Fokus auf die Universität Göttingen. Das Buch beleuchtet, wie Wissenschaftler an dieser Institution zur Aufarbeitung und Fortführung von Forschungsansätzen beitrugen, die während des Nationalsozialismus entwickelt wurden. Es analysiert die intellektuellen Netzwerke, ideologischen Prägungen und institutionellen Strukturen, die den Übergang von einer belasteten Vergangenheit zu einer neuen wissenschaftlichen Normalität beeinflussten. Linnemann zeigt auf, wie sich einzelne Historiker mit ihrer Forschung positionierten und welche Rolle sie im Kontext des Kalten Krieges spielten. Dabei wird deutlich, dass trotz eines Wandels in der Geschichtswissenschaft viele alte Denkmuster fortbestanden.