Essay aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Didaktik - Deutsch - Literatur, Werke, , Sprache: Deutsch, Abstract: Das Gedicht ¿Fadensonnen¿ ist von Personen verschiedenster Provenienz, Feuilletonisten, Ideologen und Literaturwissenschaftlern mit unterschiedlichem Ergebnis ausgelegt worden. All diese Deutungsversuche sind auf den letzten Satz gerichtet: ¿Es gibt zu diesem Gedicht vor allem wohl wegen seines provokativen ¿ oder resignativen ¿ Schlusses verhältnismäßig viele Interpretationen, die sich jedoch meist auf eben den letzten Satz beschränken und die bisweilen eben auch jene Überschrift tragen, die auch ich dieser Phase der Lyrik Celans gegeben habe¿. Hartmut Steinecke spricht in seinem Aufsatz ¿Lieder... jenseits der Menschen¿ nicht unbedingt jedem Leser die notwendigen Voraussetzungen zu, ein Gedicht Celans adäquat interpretieren zu können. Er nennt im Wesentlichen exemplarisch vier mögliche Interpretationsansätze, die von Celan-Interpreten, v.a. für das Gedicht ¿Fadensonnen¿, gewählt wurden: - Das esoterische Verstehen, oder: Schreiben als Vorstufe zum Verstummen; - Das theologische Verstehen, oder: Was liegt jenseits der Menschen? - Das ideologische Verstehen, oder: Alles ist Politik; - Das naive Verstehen, oder: Der Leser ist alles Das ¿esoterische Verstehen¿ sieht in Celans Beschäftigung mit dem Problem der Sprache, also die Sprachreflexion, das Zentrum der Deutungsmöglichkeit Celan`scher Dichtung: wenn Celan die Sprache als unzulänglich erklärt, das Phänomen Welt zu erfassen, kommt er diesem Ansatz nach immer mehr zu einem Verstummen, was durch eine zunehmend hermetische Sprache angedeutet wird. Bei der theologischen Auslegung wird versucht ¿ ausgehend von der Deutungsrichtung, die durch das Adverb ¿jenseits¿ gegeben wird ¿, das Gedicht ¿Fadensonnen¿ in ¿der heilsgeschichtlichen Tradition¿ zu sehen. Es evoziere ein ¿messianischen Leuchten¿. Celan verweise in dem Gedicht auf ein zu erwartendes Jenseits. Ideologisch hat man Celan vorgeworfen, sein Gedicht sei ¿ bewusst konzipiert gegen jede gesellschaftliche Realität, als esoterisches Sich-Abschließen im Elfenbeinturm. Erich Fried liest das Gedicht als Einladung ¿ins Nichts¿; er erkennt den ¿furchtbaren Irrtum¿ Celans in der Hoffnung, es gebe Lieder jenseits der Menschen zu singen. Das von Hartmut Steinecke aufgezählte vierte Deutungsmuster hebt den Aspekt des Lyrischen in ¿Lieder zu singen¿ hervor und erkennt, dass Wohlklang, Musikalität im romantischen Sinne nach den Ungeheuerlichkeiten im 2. Weltkrieg nicht mehr angebracht sein kann.
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