Mandelblüte auf Mallorca

Die auf Perfektionismus gedrillte Jule führt ein reichlich unvollkommenes Leben. Ihre Arbeit als Anwältin macht sie nicht glücklich, die Träume von Mann und Kindern sind geplatzt und dann steht auch noch der 40. Geburtstag bevor ... Durch einen Zufall kommt sie mit der flotten Seniorin Doro in Kontakt, die eine Einliegerwohnung auf Mallorca zu vermieten hat. Kurzerhand bricht Jule aus dem Alltag aus und flieht auf die Sonneninsel. Endlich einmal zur Ruhe kommen und über die Zukunft nachdenken! Doch kaum ist sie vor Ort, ist es mit der ersehnten Verschnaufpause schon wieder vorbei. Aussteiger Paul nervt sie mit seinen Guru-Attitüden, der attraktive Hotelier Javier wickelt sie mit seinem Charme um den Finger und Doro spielt Amor, wobei sie ihre Pfeile in die völlig falsche Richtung schießt. Ehe Jule einen klaren Gedanken fassen kann, irrt sie orientierungslos durch das Dickicht ihrer Gefühle. Wie soll sie es da noch schaffen, ihr Leben neu zu ordnen? Die perfekte Wohlfühl-Geschichte für alle, die sich gern mal wieder nach Mallorca träumen möchten. Und für alle, die Lust darauf haben, Jule auf ihrer mutigen Reise zu sich selbst und zu ihrer großen Liebe zu begleiten. * Leseprobe * »Siehst du deshalb wie die moderne Version eines Hippies aus, weil du auf der Suche nach dir selbst bist?« Paul begann schallend zu lachen. »Moderne Version eines Hippies. Das ist gut.« Er legte eine kleine Pause ein und wurde ernst. »Ich bin ganz gewiss auf der Suche nach mir selbst. Jeder Mensch sollte das sein. Und ich glaube, dass ich auf dem Weg bereits erheblich weiter vorangekommen bin als du.« »Was soll das jetzt schon wieder heißen?« »Mal ehrlich: Warum bist du hier? Du bist Anwältin - wie ich dich einschätze, eine erfolgreiche. Und du kommst spontan im Winter auf diese Insel und mietest dich für unbestimmte Zeit bei Doro ein? Was steckt dahinter? Ein Burnout? Eine Midlife-Crisis? Eine Trennung? Ein Sabbatical, um über den Sinn des Lebens nachzudenken? Was davon ist es?« Ich merkte, wie mir das Blut in den Kopf schoss und sich ein wilder Gefühlsmix in mir ausbreitete. Da gab es jede Menge Empörung über diese unverschämten Fragen zu Themen, die ihn nichts angingen. Außerdem Wut darüber, derart analysiert zu werden. Verzweiflung, weil ich wirklich keine Ahnung hatte, wie es weitergehen sollte. Ratlosigkeit, warum ich dieses Gespräch überhaupt führte. Und Ärger, dass dieser gewollt-lässige Pseudo-Guru mehr über mich zu wissen schien als ich selbst.