Eric Witte schreibt in der langen Tradition der deutschen Balladendichtung und stellt sich auch ganz bewusst in die Tradition von Schiller und Goethe. Romantische Themen und Topoi, wie beispielsweise Dämonen im tiefen Wald, werden aufgenommen und auch in durchweg klassischer Versform verarbeitet. Die kurzen Verse und der voranstrebende Rhythmus machen die Gedichte auch zu einer idealen Vorlage für Vertonungen. Die erotische Auslieferung an Kräfte der Natur, wie in der Ballade "Der tiefe Wald", ist ähnlich wie beim polnischen Dichter Boleslaw Lesmian konzipiert und entspricht auch insgesamt dessen philosophischem Gehalt. Von den Nymphen, Nixen und Meerjungfrauen ist das Bild der verführerischen und sterbenden jungen Frau ein zentrales Leitmotiv der abendländischen Literatur, wie unter anderem Elisabeth Bronfen in ihrem Buch "Over her dead body" aufzuzeigen versucht hat. Die Ballade "Kleine Fenster zittern" ist vom Duktus und Rhythmus her nahezu wie in Kinderreimen geschrieben, wodurch der Text besonders stark im Gedächtnis haften bleibt. Verstärkt wird dieser Effekt noch durch die wie ein Refrain eingebauten Wiederholungen der zentralen Begebenheit dieser Ballade. Das Motiv eines Teufelspaktes ist nicht nur aus Goethes "Faust" bekannt, sondern besonders auch in den sogenannten Volksballaden sehr beliebt, die früher an einsamen Abenden gerne für- und voreinander deklamiert wurden. Von dem berühmten "Brander Kasper" kennen wir das Motiv, mit dem Teufel um seine Seele zu verhandeln und dabei das Gegenüber hinter‘s Licht führen zu wollen, wobei in der vorliegenden Ballade eindeutig der Teufel als der moralische Sieger hervorgeht. Die letzte der großen Langballaden, "Jede Nacht", thematisiert nach klassischem Muster die Halluzination einer bedrohlichen verführenden Geliebten im dunklen Wald. Die Ballade lebt vom Motiv des Feuers in der Dunkelheit, in der das lyrische Ich in einer Art Fieberwahn diese Begegnung durchlebt. Das Ich in dieser Gefängniszelle der Welt, der Sprache und des Körpers wehrt sich trotz der Aussichtslosigkeit der Situation gegen die Zumutungen der Existenz. Alle Balladen leben von dieser existentiellen Spannung. - Alexander Wöll
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