Hans-Hermann Kestel entwirft ein »überaus komplexes Themen- und Motivgeflecht«, das sowohl dem Kenner des Werkes von Erich Loest neue Einblicke ermöglicht, aber genauso jemandem, der schlichtweg »nur« daran interessiert ist, mehr über den Autor und seine Texte zu erfahren. Erich Loest, geb. 1926 in Mittweida/Sachsen, gest. 2013 in Leipzig, zählt zu den renommiertesten deutschsprachigen Autoren seiner Generation, in seinem Leben und Werk spiegeln sich die Brüche eines ganzen deutschen Jahrhunderts. Jugendliche Nazi-Begeisterung, amerikanische Kriegsgefangenschaft, frühes SED-Mitglied (1947), Redakteur der Leipziger Volkszeitung, erster Roman »Jungen die übrig blieben« mit 24 (1950), Studium am Leipziger Literaturinstitut, siebeneinhalb Jahre Zuchthaus wegen »konterrevolutionärer Gruppenbildung«, anschließend Schreiben unter Zensurbedingungen in der DDR, 1981 Ausreise in die Bundesrepublik, 1990 nach Leipzig – mögen Stichworte sein. Dass Hans-Hermann Kestel den Roman »Der elfte Mann« ins Zentrum seiner Darstellung rückt, ist ein so überraschender wie einleuchtender Kunstgriff, weil er im Werk Erich Loests eine Schlüsselstellung einnimmt. Von ihm aus lassen sich interessante Verbindungslinien zu Loests bekannten Romanen »Schattenboxen«, »Es geht seinen Gang«, »Völkerschlachtdenkmal«, »Zwiebelmuster« oder »Nikolaikirche« ziehen. Immer geht es Loest um zentrale Themen der DDR-Realität, das Verhältnis von Arbeiterschaft und Intelligenz, Fragen des Wohnens, patriarchalische Strukturen und Frauenemanzipation, Krankheit und Tod und die Sehnsucht der Bürger, sich die Welt zu erschließen. Und nicht zuletzt setzt Kestel die Primärerfahrung von Erich Loest in scharfes Licht, die »gemordete Zeit« im Zuchthaus Bautzen.
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