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Friedrich Wilhelm Foerster und Albert Einstein

Friedrich Wilhelm Foerster und Albert Einstein

In diesem Band wird erstmals der Briefwechsel zwischen Friedrich Wilhelm Foerster und Albert Einstein in den Jahren 1935 bis 1954 der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Im Mittelpunkt dieses Briefwechsels steht die kritische Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus und dem Zweiten Weltkrieg, wobei Möglichkeiten der politischen Aufklärung sowie der Einflußnahme auf die alliierten Regierungen erörtert wurden. Der Autor: Der Herausgeber: Dr. Pascal Max ist Erziehungswissenschaftler, Philosoph und Historiker. Leseprobe: Brief Albert Einsteins an Friedrich Wilhelm Foerster vom 25. September 1935: Old Lyme, Conn., den 25. September 1935 (ab 1. Oktober: 112 Mercer Str., Princeton N. J.) Professor Dr. Fr. W. Foerster 3 village Suisse Paris-Plage Sehr geehrter Herr Foerster: Ich weiss, wie recht Sie mit jedem Wort haben, das Sie in Ihrem Briefe über die von Hitler-Deutschland drohende Gefahr und über die Wichtigkeit einer systematischen Gegenpropaganda gesagt haben. Sie täuschen sich aber durchaus über die Möglichkeiten, in Amerika Gelder für eine solche Propaganda flüssig zu machen. Da gibt es nur ein Wort: hoffnungslos! Hier sind alle politischen Strebungen auf die Lösung der wirtschafts-politischen Probleme in Amerika gerichtet, und die übrige Welt kümmert die Amerikaner nicht ernsthaft, sondern nur als Quelle von Sensationen. Wer sich hier für internationale Politik in positivem Sinn interessiert oder gar einsetzt, ist verdächtig und gilt nicht nur als Phantast, sondern als schlechter Patriot. Was die Juden anlangt, so sind sie stets geneigt, Geld zur Linderung der momentanen Not zu geben. Für politische Aktionen kann man sie aber nicht mobil machen, zumal ihre Belastung auch hier unerträglich gross und der auf ihnen lastende zusätzliche ökonomische Druck recht hart ist. So ist Warburg - ganz abgesehen von mangelndem Weitblick - bereits hoffnungslos belastet. Roosevelt ist ein ehrlicher Patriot, dem Europa so eine Art balkanisiertes Kamerun bedeutet und dessen Tatkraft völlig durch nächstliegende Sorge absorbiert ist. Seine gegenwärtige Politik ist systematisches Desinteressement Amerikas an äusseren Streitfragen verbunden mit der Ueberzeugung, dass dies sich in alle Zukunft wird durchsetzen lassen. Nach meiner Ueberzeugung kann in Ihrer Sache nur etwas erreicht werden durch Unterstützung einer Aktion wie der Ihren durch die bedrohten europäischen Staaten: Frankreich, Belgien, Tschechoslowakei (Benesch) (*), die kleine Entente und Sowjetrussland! Ich habe England nicht genannt gemäss meiner persönlichen Erfahrungen mit England. Diese Leute scheinen die Gefahr recht gering einzuschätzen, oder sie denken insgeheim, Deutschland gegen Russland ausspielen zu können. Wenn ich nicht vor den politischen Fähigkeiten der Engländer einen so infamen Respekt hätte und nur ihr Verhalten in dieser Sache kennen würde, würde ich sie direkt für blind und borniert halten. Es fehlt mir aber das Selbstvertrauen, eine solche Auffassung für diskutabel zu halten. Jedenfalls fehlt es den Engländern genau wie den Amerikanern an irgendwelcher ehrlicher Sorge um Europas Schicksal. Zürnen Sie mir nicht wegen der pessimistischen Haltung, die ich hier einnehme. Es hat schliesslich keinen Sinn, gestützt auf unbegründete Illusionen mit hoffnungslosen Bestrebungen, Zeit zu verlieren. Was mich selber betrifft, so fehlt es mir völlig an Beziehungen zum politischen Leben. Ich kann also selbst nichts in die Wege leiten. Wohl aber kann ich Sie mit so ziemlich jedem Menschen in Verbindung bringen, von dem Sie dies wünschen, weil ich genügend bekannt bin und niemand an der Ehrlichkeit meiner Absichten zweifelt. Freundlich grüsst Sie Ihr Albert Einstein [*] Eduard Benes (1884 - 1948) war seit 1918 Außenminister der Tschechoslowakei und wurde 1935 Nachfolger Thomás G. Masaryks als tschechoslowakischer Staatspräsident. Benes trat nach dem Münchner Abkommen vom 29. Sept. 1938 ( welches die Abtretung des Sudetenlandes an Deutschland festlegte, ohne daß die Tschechoslowakei an den Verhandlungen teilnahm ( als Staatspräsident zurück und führte von 1940 bis 1945 die Londoner Exilregierung. Nach dem Zweiten Weltkrieg war Benes bis zum kommunistischen Staatsstreich im Jahre 1948 erneut Staatspräsident der Tschechoslowakei. [Anm. des Hrsg.]


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