Mit Wilfred Owen (1893–1918) stirbt vier Tage vor dem Ende des ersten Weltkrieges ein junger Dichter – einer, wenn nicht sogar der wichtigste der War Poets, Kriegsdichter englischer Sprache. Seine Gedichte zählen zum kulturellen Gedächtnis Großbritanniens, sind aber in Deutschland weithin unbekannt, eine vollständige Übersetzung seiner Kriegsgedichte lag vor Erscheinen dieses Bandes nicht vor. 2014 jährt sich zum einhundertsten Mal der Ausbruch des Ersten Weltkrieges, jenes Ereignis, das eine rasche Abfolge zivilisatorischer Katastrophen und martialischer Kriege einläutete und die Funken, die Freiheit hießen, in Europa für lange Zeit ersticken sollten. Wilfred Owen gibt in seinen Gedichten wie kein anderer Einblicke in die Erbärmlichkeit des Krieges, in seine Konsequenzen für das Individuum und für Gesellschaften. Owens Gedichte sind keine, die in patriotischer Geste Feinde Feinden gegenüberstellen: Der Krieg macht alle, die in ihm leben müssen, zu Kameraden der Erbärmlichkeit. Und wo andere Dichter Trost im Nationalen suchten, Nationen als Sehnsuchtsorte imaginierten, ist das Erleben und das Sehnen Owens auf die Menschlichkeit ausgerichtet. Mit Schärfe schaut er auf die Konstruktionen, die Menschen zusammenhalten, auf die leeren Versprechungen von Christentum oder Nation. In der Erbärmlichkeit findet Owen Schönheit, ohne das Leiden zu ästhetisieren, Leiden, ohne Schönes darin zu stilisieren. Seine Briefe zeigen zudem einen schmerzlichen Kontrast zwischen dem Leben an der Front und dem Leben „in der Heimat“ auf. Die Rezeption in Deutschland tut sich bis heute schwer mit Dichtern der sogenannten „Sieger“ des Ersten Weltkrieges. Aber auch dieser Band zeigt, dass von Siegern zu sprechen nicht möglich ist im Angesicht der Erbärmlichkeit des Krieges. ‘Dieses Buch handelt nicht von Helden. Die englische Dichtung ist noch nicht so weit, // von ihnen zu sprechen. // Weder handelt es von Taten, von Ländern, noch von irgendetwas wie Ehre, Ruhm, // Macht, Majestäten, Herrschaft oder Kraft – außer von Krieg. // Vor allem befasse ich mich nicht mit Dichtung. // Es geht mir um den Krieg und um die Erbärmlichkeit des Krieges. // Die Lyrik findet sich in der Erbärmlichkeit. // Allerdings sind meine Klagelieder in keinem Sinne tröstlich für diese Generation. // Vielleicht sind sie es für die nächste.‘
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