„Ich hatte kein Vaterbild. Dass er ein Theatermann war, lange in Berlin und Rom lebte und arbeitete und sich nach dem Krieg als Autor von Hörspielen einen Namen machte, wusste ich - viel mehr aber auch nicht.” So beginnt Gabriel Heim, geboren 1950, Autor, Regisseur und Produzent, einen Text über seine Suche nach dem Vater. Bei seiner Halbschwester Claudia in Brasilien findet er mitten in der Corona-Pandemie nicht nur ihre Erzählungen, sondern auch eine Seekiste gefüllt mit der Lebensgeschichte des Vaters, Felix Gasbarra, und seiner Frau, der Berliner Künstlerin Doris Homann. Die Basisinformation: Felix Gasbarra (1895–1985) war Berliner, Italiener, Autor, Dramaturg, Übersetzer. Sein treuester Weggefährte, der Theaterregisseur Erwin Piscator, schrieb über ihn: „Über Felix Gasbarra etwas zu sagen, ist nicht leicht, besonders für jemanden, der alles und nichts über ihn weiß. Immer hat Gasbarra etwas leicht Geheimnisvolles umgeben.“ Gasbarra hat zeit seines Lebens alles getan, um seine Spuren zu verwischen. Aus gutem Grund. Im Berlin der 1920er-Jahre tritt er als schrift- und wortgewandter Kommunist auf. Mit Erwin Piscator macht er das politische Theater zu einer „Waffe der Revolution“. Gemeinsam mit Doris Homann, verkehrt er mit dem Who’s who der Berliner Kulturszene, arbeitet u. a. mit Franz Jung, Walter Mehring, Kurt Tucholsky, Bert Brecht, Käthe Kollwitz, Wassily Kandinsky. Nach der Machtergreifung der Nazis verlässt der gebürtige Italiener Deutschland, um unter merkwürdigen Umständen in Mussolinis Propagandaministerium aufzutauchen, wo er auch mit Reden für den Duce befasst ist. 1944 findet sich die Spur von Dottore Gasbarra dann bei den Alliierten, mit denen er im Mai 1945, nun in britischer Uniform, in Bozen einmarschiert. Er bleibt. Zunächst als Pressezensor, dann als Schlossherr und später als Übersetzer und Autor von Hörspielen. Gasbarra wirkt auf Menschen. Mit seinem Charme und seiner Stimme zieht er Weggefährten und vor allem Frauen in seinen Bann. 1948 zerbricht seine Ehe, Doris Homann emigriert nach Brasilien. Dort kann sein von ihm nie anerkannter Sohn 70 Jahre später seinem Vater nachspüren. Gabriel Heim, geboren 1950 in Zürich, Studium an der Münchner Filmhochschule, Autor, Regisseur und Produzent von Dokumentarfilmen, Reportagen und Programmen für die ARD und das Schweizer Fernsehen. Programmleiter beim WDR-Fernsehen, dann Fernsehdirektor des neu gegründeten Rundfunk Berlin Brandenburg. Seit 2009 arbeitet er freiberuflich als Autor von Radiodokumentationen, Filmen und Büchern zur Zeitgeschichte. Bei Lübbe erschien: „Ich will keine Blaubeertorte, ich will nur raus. Eine Mutterliebe in Briefen“ (2013)
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